Schülerzeitungen am Vogelsang

Stets waren diese Druckwerke auch dem öffentlichen Diskurs und nicht nur der Dokumentation des Schullebens gewidmet. Vogelsänger haben sich schon immer gerne eingemischt und waren nie auf den Mund gefallen. Das spiegelte sich schon 1976 wider, als die Schülerzeitung von „Made im Vogelsang" in „Drucksache“ umbenannt wurde – eine Reaktion auf den damaligen Lehrbuchstreit, der am Vogelsang zwischen Rektorat, Lehrern, Eltern und Schülern ausgetragen wurde. Es war aber auch stets ein Merkmal der Schule, dass diese Diskussionen mit mündigen Schülern offen ausgetragen wurde: So durfte die Zeitung – trotz der Provokation – über 20 Jahre diesen Namen tragen und erschien fortan regelmäßig. Im Gegensatz zu anderen Schulen war die Schülerzeitung am Vogelsang immer ein autonomes Produkt der Schülerschaft.

Anfang der 90er Jahre reichte eine Zeitung nicht mehr aus, um das unterschiedliche Meinungsbild zu repräsentieren. Es entstand die „Don Quixote", benannt nach dem in einer wörtlich zu nehmenden Nacht-und-Nebel-Aktion auf dem Schulgelände aufgestellten Monument, welches auch die Titelseite schmückte und dessen Nachfolger bis heute die Schule vom Berg vor der Oberstufe aus bewacht. Die mit der Maschine getippten und per Hand geklebten Vorlagen hatten ausgedient und es wurden erstmalig professionelle Computerprogramme verwendet. Der Schülerzeitungskrieg trieb beide Redaktionen zu neuen Ideen und Aktionen: Sonderausgaben zum Brandanschlag (Drucksache), Kondomverteilaktionen zum Schwerpunktthema Aids (Don Quixote), Sonderausgaben für die 5er, großangelegte Umfragen zum damals zur Diskussion stehenden Samstagsunterricht… es war eine aufregende Zeit für alle.

Gegen Ende der 90er ließ die Begeisterung nach. Es wurden noch einige Versuche gestartet und sogar durch Lehrer und den Freundeskreis unterstützt, aber mit dem Einzug der digitalen und sozialen Medien scheint auch die Begeisterung für eine von Schülern produzierte Zeitung geschrumpft zu sein. Die Tradition der Abi-Zeitung wird hochgehalten, die Ausgaben findet ihr, soweit sie uns vorliegen, bei den jeweiligen Jahrgängen in der Alumni-Datenbank (da hier ja doch die ein oder andere eher private Information zu finden ist).

Schülerzeitungen am Vogelsang - jetzt im Alumni-Portal

Die Schülerzeitungen aus fünf Jahrzehnten zusammenzutragen, zu sichten, zu sortieren und dann schließlich zu digitalisieren hat uns viele Tage gekostet - und die Hilfe von zahlreichen Schülern und Schülerinnen, die dies als ihr großes Projekt der Projektwoche 2022 mit viel Herzblut betrieben haben. Wir haben uns entschieden, diese im Alumni-Bereich zu hinterlegen, um die Inhalte nicht für jedermann sichtbar zu machen. Schließlich finden sich heute erfolgreiche Journalistinnen und Journalisten genauso unter den Autoren, wie Wirtschaftslenker und Agenturchefinnen. Aber auch der heute brave Familienvater oder die in der Politik engagierte Ex-Vogelsängerin möchte vielleicht nicht von jedermann mit alten Statements aus der Sturm- und Drangphase konfrontiert werden. Wir bitten dich daher auch, sorgsam mit den Inhalten umzugehen, wünschen dir gleichzeitig viel Spaß beim Stöbern. Die Zeitungen findest du unter: https://ehemalige.freundeskreis-vogelsang.de/newspaper.php

Festschrift 25 Jahre Vogelsang

Klaus Bailly hat diese Festschrift nicht nur 1997 federführend erstellt, sondern sie jetzt auch in liebevoller Kleinarbeit für uns aufbereitet. Wir danken herzlich! Ein Streifzug durch die wilden ersten Jahre des Vogelsang mit Bildern von jungen Lehrern, die später viele von uns noch kennenlernen durften. Viele Geschichten rund um wichtige Personen, Ereignisse und Gedanken, die das Vogelsang geprägt haben. 

Festschrift 100 Jahre Roter Esel

Das Gymnasium Vogelsang wurde ohne Heimat gegründet. 1969 wurde die Entscheidung für die Gründung im Stadtrat getroffen, 1970 und '71 wurden Kinder dafür angemeldet, fingen aber erst einmal an der Schwertstraße an zu lernen. Im August 1972 versammelten sich dann die ca. 160-170 Schüler des Gymnasium Vogelsangs auf dem Schulhof des Roten Esel, Friedrich-Ebert-Str. 35-37 in Wald. Da das Schulzentrum auf sich warten ließ und erst 1979 bezugsfertig war, fiel auch das 100-jährige Jubiläum dieser Schule in unsere Historie und unter Federführung von Maike Haarbeck, damals noch junge Lehrerin am Vogelsang (i.E.) entstand diese Festschrift.